Seelöwe

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Freitag, 11. März 2016

Zurück im Auto

Man, man, man... Ich hänge echt mit den Beiträgen hinterher, aber wir haben einfach keine Zeit und Lust im Moment auch nicht, denn wir genießen die Zeit mit unserer Freundin und machen einfach mal Urlaub. Jetzt gerade warten wir, dass unser Auto in der Werkstatt fertig ist, denn Carl wird verkauft und dafür brauchen wir ein Sicherheit Zertifikat. 
Jetzt aber weiter in unserer Geschichte. Wir verlassen Broome.


7.3 - 11.3.16

Schon am Tag zuvor hatten wir uns abgesprochen, dass wir um spätestens 9 Uhr losfahren wollen. Denn schließlich lag einiges an Kilometern vor uns. Es galt, so weit kommen wie möglich. Um kurz vor 9 ging es schließlich los. Ein wenig weinten wir der Klimaanlage hinterher, denn uns war klar, dass die nächsten Nächte heiß werden würden. Dazu noch hohe Luftfeuchtigkeit. 

Überpünktlich ging es los. Auf der Straße war so gut wie nichts los und es ging immer schön gerade aus, durch die rote Einöde des Outbacks. Wir schafften es, an dem Tag, bis hinter Halls Creek. Von dort fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter bis zu einem Roadhouse, das einen Campingplatz besaß. Uns war es doch zu gruselig irgendwo alleine im Outback, auf einem kostenlosen Parkplatz, zu übernachten. Schließlich wurden wir von den Australiern mehrmals davor gewarnt, ohne andere Camper, irgendwo alleine zu stehen. Die Aborigines, die irgendwo im Busch leben und meisten Alkoholabhängig sind, oder auch gerne Benzin schnüffeln oder einfach dein Geld wollen, meinen es wirklich nicht gut mit dir. Da sollte man lieber etwas vorsichtig sein.
Am Ende des Tages waren es 847km.


Morgens wurden wir mal wieder von der Sonne geweckt. Die Nacht war ok, aber lange nicht so angenehm. Es war doch sehr warm. Leider mussten wir bis um 7 Uhr warten, da wir am Tag zuvor eine Kaution für den Toilettenschlüssel hinterlegten mussten und den konnte man morgens erst ab 7 Uhr wieder abgeben. Das Geld wollten wir natürlich wieder haben, der Platz war ohnehin schon total überteuert. Also vertrödelten wir im Auto die Zeit und genossen die Klimaanlage. Als wir endlich den Schlüssel abgegeben hatten, düsten wir auch direkt los. Weiter ging es auf dem einsamen Highway mitten im Nirgendwo. Wir kamen durch Kununurra und tankten schnell das Auto auf und düsten weiter in Richtung der Grenze zum Northern Territory. Ein paar Hundert Kilometer später passierten wir diese und durften unsere Uhren um 2,5h vorstellen. Für uns natürlich nicht gut, uns fehlte diese Zeit, um so weit wie möglich zu kommen. Irgendwann kamen wir dann in eine uns bekannte Stadt, nämlich Katherine. Dort waren wir ja schon zu Beginn unserer Reise im August. Mit der Ankunft in Katherine haben wir dann Australien auch einmal komplett umrundet und waren doch sehr stolz auf uns, dass wir dies ohne größere Probleme oder Katastrophen, geschafft haben. Wir kauften noch schnell was ein und anschließend ging es direkt wieder auf den Weg nach Mataranka. Dort wollten wir nämlich auf dem schönen Campingplatz im Nationalpark schlafen, auf dem wir im August so einige schöne Tage hatten. Sehr erschöpft kamen wir dort an und mussten feststellen, wir sind die Einzigen. Dies machte uns dort jedoch nicht viel aus, denn wir standen ja nicht direkt am Highway. Jedoch stellten wir auch fest, dass die Waschräume in der Nebensaison wohl überhaupt nicht gereinigt werden. Ein etwas sauberes Klo zu finden gestaltete sich schwierig. Überall waren Spinnweben, auch in der Kloschüssel, und irgendwelche anderen Tiere. Ich wurde schließlich auf dem Herrenklo fündig. Die einzige annähernd saubere Toilette. 
Wir kochten dann noch fix ein paar Nudeln. Während wir kochten fuhr jedoch ein Auto suchend über den Platz. Drin saß ein Aboriginie. Leider fuhr er danach nicht wieder davon, sondern parkte sein Auto auch noch irgendwo dort. Uns war etwas mulmig zu Mute. Wir wägten unsere Möglichkeiten ab. Davon gab es nur zwei. Wir bleiben oder wir fahren noch ein Stück weiter, obwohl die Sonne schon unterging. Normalerweise sollte man ja wirklich nicht Nachts und auch bei Sonnenauf- und -untergang nicht fahren. Viel zu gefährlich, wegen der ganzen Tiere die dann über die oder auf die Straße laufen. Wir sahen aber keine andere Möglichkeit, als doch noch etwas weiter zu fahren. Also setzten wir uns fix ins Auto und aßen während der Fahrt. Vergeblich hofften wir auf einen Roadtrain hinter den wir uns hängen konnten. Die Roadtrains fahren auch Nachts. Denen macht so ein Känguru auf der Straße nicht so viel aus und sie haben extra mega helle Scheinwerfer. Da kein Roadtrain kma, schlichen wir mit 60km/h über den Highway. Unser Glück hatten wir jedoch nicht verloren. Direkt am ersten Rastplatz standen schon ein Caravan und ein Wohnmobil. Wir konnten es gar nicht glauben, hatten wir doch erwartet mehrere hundert Kilometer im dunkeln fahren zu müssen. So waren es knapp 37km. Es sollte mal wieder eine Nacht im Auto werden, denn um uns herum Blitze und Donnerte es wie verrückt und wir wollten morgens wieder früh los, da konnten wir kein nasses Zelt gebrauchen.

Die Nacht war schrecklich und wir beide waren froh, als endlich die Sonne aufging. Es war so furchtbar heiß im Auto, dabei hatten wir schon alle Fenster auf und sogar zeitweise die Tür auf.
Ach, am Tag zuvor fuhren wir 815km + 37km zu dem Rastplatz.


Es ging mit Sonnenaufgang direkt los. Erst mal weiter nach Süden, denn bevor wir wieder Richtung Osten fahren konnten, mussten wir ein Stück runter. Geplant war eine Nacht auf einem kostenlosen Campingplatz, auch der war wieder einmal Menschenleer und so fuhren wir doch auf einen Campingplatz. Sicher ist sicher. Sehr müde kamen wir an diesem Abend nach 989km  in Camooweal an und waren zurück in unserem geliebten Queensland. Die Überquerung der Grenze bedeutete jedoch wieder ein mal die Uhren vorstellen, diesmal jedoch nur um 30 Minuten. Der Campingplatz dort gehört zu einem Pub. Wir mussten dort bezahlen und wurden direkt von einem Mann angesprochen der nur meinte: „You made it“ (dt: du hast es geschafft) Wir wussten gar nicht was er meinte, wir hatten diesen Mann noch nie gesehen. Wir fragten also, ob wir ihn kennen würden. Er meinte belustigt nein, aber er hat uns unterwegs schon mal irgendwo gesehen. Irgendwie witzig. Es wurde dann noch schnell gekocht und wir freuten uns auf eine angenehme Nacht, denn es war weder zu heiß noch war die Luftfeuchtigkeit zu hoch. Deswegen schliefen wir auch sehr gut und konnten am nächsten Morgen erholt aufstehen und weiter fahren. 


Nach dem Frühstück ging es also weiter Richtung Cairns und unserer geliebten Ostküste. Wir fuhren und fuhren und fuhren. Übernachten wollten wir ursprünglich in Hughden, aber nach einem genaueren Blick in Wikicamps, fielen diese Campinglätze durch. Wir mussten also noch weiter fahren. Unser neues Ziel hieß: Charters Towers. Da von vorne herein klar war, dass wir dort erst in der Dunkelheit ankommen würden und die Rezeption dann schon zu hat, rief ich kurzer Hand dort an und fragte ob wir auch gegen 21 Uhr noch einchecken könnten. Eine sehr nette Dame, sagte mir, dass das überhaupt kein Problem sei, wir sollten nur fix anrufen, wenn wir da sind. 

Das hieß für uns wieder hochkonzentriert durch die Dunkelheit fahren. Diesmal hatten wir etwas mehr Glück. Vor uns fuhr ein Roadtrain. Wir scherzten noch, dass der Truck bestimmt am nächsten Rastplatz anhalten würde… 5km später wurde dies leider bestätigt. Also keine 110km/h mehr sondern wieder 80km/h. So tuckerten wir durch die Dunkelheit und sahen Gott sei Dank kein einziges Känguru. Um 21Uhr kamen wir dann nach 960km dort an. Der Mann an der Rezeption war sehr nett. Er zeigte uns unseren Spot und anschließend gab es zum Abendessen geschmierte Brote. Am nächsten Tag konnten wir uns den Campingplatz etwas genauer angucken. Er war wirklich sehr schön und total gepflegt. Unser positiver Eindruck von letzter Nacht blieb also bestehen. Leider konnten wir nicht länger bleiben, wir wollten weiter. 


Da wir an diesem Tag etwas mehr Zeit hatten, wir wollten nur bis Babinda, ca 3,5h fahrt, machten wir uns erst um 10Uhr auf den Weg. Nach nur 188km stoppten wir in Townsville und bummelten etwas durch ein Shoppingcenter. Später fuhren wir dann weiter und kamen gegen 18Uhr in Babinda an. Unterwegs schüttete es immer wieder wie aus Eimern, in Babinda war es jedoch trocken und blauer Himmel. Wir klappten also das Zelt aus und freuten uns auf eine angenehm kühle Nacht.

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